Ein langes Wochenende in München
Reisebericht und Fotos: Eingesandt von Raphaela
Ich war einmal gemeinsam mit meinem Mann auf dem Weg nach Österreich, und da das ein ziemlich weiter Weg war, haben wir einen Zwischenstopp in München gemacht. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb so gut, dass wir ein Jahr später noch einmal hingefahren sind, um uns die „lebenswerteste Stadt Deutschlands“ näher anzusehen.
Da die Parkgebühren in München schlichtweg horrend sind, haben wir beschlossen, mit der Bahn anzureisen. Wir hatten Glück und haben für beide Fahrten diese Spartickets ergattert, die die Bahn anbietet. So konnten wir ziemlich billig und bequem von Köln in die bayrische Landeshauptstadt reisen. Vor Ort stand uns dann allerdings erst einmal eine lange Lauferei bevor. Ich hatte mich nämlich mit dem Hotel vertan. Wir hatten uns im Motel One eingebucht, einer Kette günstiger Designhotels, die in München ein Hotel direkt in der Altstadt hatte und eines eher am Rande. Dummerweise habe ich das am Rande erwischt, weil ich bei der Buchung noch davon ausging, dass wir mit dem Auto anreisen. Und das Hotel in der Altstadt hatte keinen Parkplatz. Nach einer längeren Wanderung mit Sack und Pack haben wir es dann aber doch noch ins Hotel geschafft.
In den nächsten Tagen stand Sightseeing pur auf dem Programm. Abends ging es zur Stärkung erst einmal ins Hard Rock Café. Darauf hatte ich bestanden, weil man Mann mich auf unserem letzten Besuch in München gezwungen hatte, im direkt gegenüberliegenden Hofbräuhaus einzukehren. Da waren wir übrigens einen Tag später, und auch wenn es eine echte Touristenfalle ist (Blasmusik, Dirndl und Massen von Japanern), ist es da gar nicht so schlecht. Bedenkt man, wie teuer München ist, sind Essen und Bier da vergleichsweise günstig und trotzdem gut. Selbstverständlich haben wir auch die Biergärten besucht, für die München berühmt ist, unter anderem das Augustinerbräu, den ältesten Biergarten Münchens und den Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten. Das Schöne an den (Vorsicht, sehr teuren) Biergärten ist, dass die Münchner sich ihr eigenes Essen mitbringen. Da wurden dann teilweise richtige Festtafeln mit Picknickkörben gedeckt.
Aber München hat nicht nur kulinarisch einiges zu bieten. Wir haben die ganze Stadt praktisch zu Fuß erkundet. Dazu gehörten zum Beispiel der Münchener Dom, von dem aus man bei gutem Wetter bis zu den Alpen sehen kann, aber auch die Theatinerkirche. In dieser wirklich wunderschönen, barocken Kirche liegt der „Märchenkönig“, Ludwig I. begraben, der unter mysteriösen Umständen im Starnberger See ertrank. Den Starnberger See haben wir übrigens auch besucht und uns auf einer mehrstündigen Schiffstour die Schlösser Ludwigs I., aber auch Schloss Possenhofen angesehen, wo die berühmte Kaiserin Elisabeth von Österreich aufgewachsen ist.
Neben den Schlössern sind aber auch die Parks von München sehenswert. Wir haben stundenlang im Park von Schloss Nymphenburg gewandelt, wo es nicht nur herrliche Wälder und Wiesen gab, sondern auch romantische, kleine Klausen. Das waren Mini-Schlösser, die man mitten im Park gebaut hatte, damit sich die Bewohner von Nymphenburg dorthin zurückziehen konnten … für was auch immer sie da trieben. Sehr schön ist auch der riesige, Englische Garten. Hier gibt es einen Bach mit einer künstlichen Welle, auf der sich den ganzen Tag Surfer tummeln. Mitten im Englischen Garten, der übrigens von einigen sehr bedeutenden Kunstmuseen umgeben ist, steht auch der bereits erwähnte Chinesische Turm. Dummerweise fing es in Strömen an zu gießen, als wir dort waren. Da der Park wirklich sehr groß ist, waren wir tropfnass, als wir wieder heraus gefunden hatten. Sehr sehenswert ist auch der Viktualienmarkt, ein kleiner, aber sehr berühmter Markt, auf dem exklusive Lebensmittel und Blumen angeboten werden.
Wer nicht viel Zeit hat oder sicher sein möchte, dass er von München nichts verpasst, der kann auch an einer geführten Tour durch die Stadt teilnehmen. Dazu bieten sich die klassischen Bustouren natürlich an, vor allem dann, wenn man so wie ich nach einigen Tagen einfach fußmüde ist. Die Busse klappern alle wichtigen Schlösser der Stadt ab, besuchen auch das olympische Dorf und viele andere Sehenswürdigkeiten. An fast jeder Sehenswürdigkeit gibt es eine Haltestelle, so dass man aussteigen und sie in Ruhe besichtigen kann, ehe es mit der Tour weiter geht. Daneben gibt es aber auch noch andere Touren, beispielsweise durch die Brauhäuser der Stadt, durch den Untergrund oder auch eine „Drittes Reich“ Tour, die wohl vor allem bei ausländischen Touristen sehr gefragt ist (München spielte zur Zeit des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle. Hier fand in der Reichsprogromnacht die Bücherverbrennung statt und hier stand das „Führerhaus“). Auch Touren zum etwa 100 Kilometer entfernten Schloss Neuschwanstein werden angeboten.
Mein Mann und ich waren vier Tage in München und haben während unseres Aufenthalts längst nicht alles sehen können, was die Stadt zu bieten hat. Alles in allem muss ich zustimmen, dass München definitiv eine der schönsten Städte Deutschlands ist, und auch wenn ich als Kölnerin dort ja „Ausländerin“ war, habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Wer nun ebenfalls einen Städtetrip in die bayrische Hauptstadt unternehmen möchte, der sollte sich aber einiges an Taschengeld einpacken: Die Parkhäuser in der Innenstadt kosten teilweise bis zu sechs Euro die Stunde und für ein Maß Weizen haben wir im Biergarten um die 8 Euro bezahlt. Dafür ist der Eintritt in die Museen Münchens sehr günstig.
Übrigens: Sehr witzig fand ich, dass es direkt am Hauptbahnhof einen „German Dirndl Store“ gab. Der schrie förmlich „Ich bin eine Touristenfalle“. Außerhalb des Bahnhofsgeländes bekommt man dafür aber eine wunderschöne Stadt zu sehen, in der, anders als in anderen, deutschen Metropolen, jedes Haus zum anderen passt.
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